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Skyline bei Nacht von Friedrichshain-Kreuzberg mit Blick auf den Fernsehturm

Schritt für Schritt in eine sichere und saubere Energiezukunft

Mit jedem neuen Projekt sorgen wir dafür, dass der Anteil an grüner Energie in den Netzen steigt und zeitgleich die Versorgungs­sicherheit gewährleistet ist. Dazu wird jede neue Ökostrom­anlage vor deren Inbetriebnahme auf Netz­verträglichkeit geprüft und abgenommen. So lassen sich je nach Wetter­situation einzelne Anlagen regulieren und die Stabilität in den Netzen sicherstellen. Mit Stand Dezember 2023 verfügen unsere Solarstrom­anlagen über rund 33 MWp Leistung. Dazu kommen 16 Windenergie­anlagen und eine Beteiligung an einem Windpark, die über 68 MW für die Region beisteuern. Insgesamt generieren wir so bereits Strom für rund 60.400 Haushalte und arbeiten täglich am Ausbau unserer Kapazitäten.

Windpark der Berliner Stadtwerke in Albertshof bei Bernau; © Benjamin Pritzkuleit/Berliner Stadtwerke

Kohle, Öl und Gas sind endlich

Niemand weiß genau, wie lange Kohle, Öl und Gas noch zur Verfügung stehen. Fest steht aber, dass diese Energieträger an den Börsen gehandelt werden. Somit ist davon auszugehen, dass mit der in jedem Fall stattfindenden Verknappung dieser Brennstoffe die Preise steigen werden. Diese Preissteigerung wird sich auf die Kosten aller Haushalte im Rahmen der Strom- und Wärmeversorgung auswirken.

Auch vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, rechtzeitig die Abhängigkeit von diesen Brennstoffen zu reduzieren und die Chancen einer regionalen und umweltfreundlichen Versorgung zu nutzen.

Speicher- und Netzausbau ist notwendig – aber nicht vorrangig

Bereits heute liegt der Anteil der Stromversorgung in Nord-Ostdeutschland in der Regel bei über 50 Prozent. Laut der Bundesnetzagentur verbesserte sich die Versorgungssicherheit seit Beginn der Energiewende sogar. Der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleitungen hat also keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität.

Wichtig hierbei ist, dass die neuen umweltfreundlichen Kraftwerke Aufgaben übernehmen können, die bisher die fossilen Kraftwerke geleistet haben. Auch das ist bereits technisch realisierbar, da sich etwa Blockheizkraftwerke und Windstromanlagen gut ergänzen und die Spannungshaltung im Stromnetz gewährleisten.

Zurzeit beträgt der Ökostromanteil des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland etwa 48 Prozent (Stand: September 2022). Bei einem Anstieg der Erneuerbaren auf 70 bis 80 Prozent in den Stromnetzen werden zukünftig auch weitere Technologien zum Einsatz kommen. Hierzu gehört neben einer intelligenten Speicherung auch die Steuerung der Netze und die Reduzierung von Übertragungsverlusten beim Weg vom Ort der Energiegewinnung zum Ort des Verbrauchs. Große Industrieanlagen orientieren sich zum Teil jetzt schon an der verfügbaren Strommenge und regeln ihre Produktion hoch, wenn der Strom besonders günstig und herab, wenn er besonders teuer ist. Wenn Windkraftanlagen etwa aufgrund einer starken Brise viel Strom generieren, kann dieser Überschuss direkt in eine erhöhte Produktion übersetzt werden, ohne das Stromplus verloren gehen zu lassen. Diese Praxis wird als Lastmanagement bezeichnet und kann über den Kontext der Großindustrie hinaus auf fast jeden Aspekt des Stromverbrauchs angewendet werden. Praktisch kann man dies mit Mühl- und Schredderprozessen verdeutlichen, die in vielen Industriezweigen angewendet werden. Die Materialien können vor und nach dem Mahlen oder Schreddern in der Regel für eine gewisse Zeit zwischengelagert werden. So kann auf Phasen einer besonders hohen Stromproduktion oder eines besonders niedrigen Stromverbrauchs gewartet werden, um diese Prozesse möglichst günstg durchführen zu können.

Solaranlage der Berliner Stadtwerke auf der Speicherbibliothek der Humboldt-Universität; © Mathias Völzke/Berliner Stadtwerke

Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht

Aktuell übernehmen noch fossile Kraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke die Stromversorgung in den Zeiten, in denen der Verbrauch höher als die erneuerbare Produktion ist.

Zukünftig wird besonders Wasserstoff, der durch Elektrolyse potentiell CO2-neutral bzw. CO2-arm hergestellt werden kann, eine größere Bedeutung bekommen. In Gaskraftwerken kann dieser Wasserstoff unter anderem in Kombination mit anderen Brennstoffen wie Biogas verbrannt werden. Dadurch kann flexibel auf Schwankungen im Netz reagiert werden, um etwaige Engpässe schnell auszugleichen, ohne erst eine lange Zeit zum Hochfahren zu benötigen wie konventionelle Kraftwerke. Darum sehen viele Experten ein enormes Ausbaupotential in diesem Bereich. Schlussendlich ist ein effizientes Zusammenspiel zwischen allen Formen der erneuerbaren Energieproduktion, Methoden wie dem bereits erwähnten Lastmanagement und gut ausgebauten Netzen wichtig, um die Netzstabilität sicherzustellen.

Eine sichere Verknüpfung und Steuerung erneuerbarer Energien erfolgt schon heute in sogenannten Kombikraftwerken. Um unsere Energiezukunft zu sichern, müssen wir rechtzeitig in umweltfreundliche Kraftwerke investieren, und diese in die moderne Steuerung und Speicherung integrieren.

Für die Metropolregion Berlin-Brandenburg setzen wir uns dafür ein, diese Form der Energieversorgung als essenziellen Bestandteil der zukünftigen Daseinsvorsorge zu ermöglichen und die Energiezukunft mit unseren Ökostrom-Angeboten mitzugestalten.