8. Juli 2022
Stadtwerke entwickeln prima Klima für das Haus der Statistik
Die Berliner Stadtwerke versorgen künftig mit einem innovativen kalten Nahwärmenetz das Haus der Statistik am Berliner Alexanderplatz nachhaltig mit Wärme und Kälte. Dabei kommt vor allem erneuerbare Energie in Form von Abwasserwärme zum Einsatz.
In dem aus der DDR stammenden Gebäudekomplex im Herzen Berlins sowie in seinem Umfeld entstehen in einer Kooperation der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) und der ZUsammenKUNFT Berlin eG – Genossenschaft für Stadtentwicklung neben Büro- und Gewerbeeinheiten auch Wohnungen, Ateliers und andere Räume für künstlerische Nutzung sowie ein Finanzamt für den Zentrumsbezirk.
Die energieeffiziente klimafreundliche Wärme- und Kälteversorgung des sich in Entwicklung befindlichen Quartiers ist Ziel des Vorhabens, bei dem die Berliner Stadtwerke Projektentwickler sind und zukünftiger Energieversorger für Wärme und Kälte werden sollen. Es wird Abwasserwärme aus zwei großen Mischwasserkanälen genutzt, um klimaschonende Wärme über ein kaltes Nahwärmenetz, einem so genannten „Anergienetz“, zur Verfügung zu stellen. Dabei liegt die Übertragungstemperatur zwischen 9 und 25 °C, was unterschiedlichen Nutzer:innen zeitgleiches Heizen und Kühlen ermöglicht. Dezentrale Wärmepumpen, die Strom aus Solaranlagen nutzen, heben auf die gebrauchte Heiztemperatur an. Im Sommer wiederum entziehen die Wärmepumpen dem Gebäude Wärme. Die Abwärme wird je nach Bedarf zur Warmwassererzeugung genutzt oder in den Mischwasserkanal ausgespeist und so effektiv aus der Stadt abgeführt. Mit einer Entzugsleistung von 750 kW und einer Einspeiseleistung von 704 kW wird der Kanalwärmetauscher die größte Anlage dieser Art in Berlin darstellen. Mit der klimafreundlichen Wärme- und Kälteversorgung können allein für das Bestandsgebäude rund 446 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
„Wir freuen uns sehr, das Haus der Statistik mit unserer innovativen Technik ein Stück weit mitgestalten zu können“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Schmitz, „bildet es doch mit der Weiternutzung des Baukörpers, dem ökologischen Ausbau und Betrieb sowie einer künftigen Nutzer:innen-Mischung, die der breiten Stadtgesellschaft entspricht, ein wahrhaft nachhaltiges Projekt ab.“
Erste Baumaßnahmen beginnen mit der Verlegung des Leitungsnetzes im Innenhof des Quartiers im Sommer 2022. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert.
Die Berliner Stadtwerke sind der Energiewende-Akteur des Landes Berlin. Im Sinne der Bürger:innen Berlins engagiert sich das Unternehmen für eine verbrauchernahe Energieerzeugung und umweltfreundliche Versorgungskonzepte auf Basis erneuerbarer Energien. Seit ihrer Gründung 2014 hat die Tochtergesellschaft der Berliner Wasserbetriebe mehr als 135 Mio. Euro in grüne Energieprojekte investiert. Dabei sind die Stadtwerke in Berlin seit Jahren führend im solaren Zubau. Der öffentliche Energieversorger beliefert Haushalte in der Metropolregion Berlin-Brandenburg mit reinem Ökostrom und unterstützt Verbraucher:innen als Partner der EnergieEinsparInitiative Berlin aktiv dabei, Energieeinsparungen einfach möglich zu machen. Weitere Informationen: berlinerstadtwerke.de
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