Windenergieausbau nördlich von Berlin
Ökostrom-Kapazität für 3800 weitere Haushalte
Auf einem Feld der Berliner Stadtgüter bei Großbeeren haben die Berliner Stadtwerke 2018 eine Windenergieanlage errichtet. Mit einer Leistung von 3,45 MW kann diese Anlage rund 3800 Haushalte mit regionalem Ökostrom versorgen.
Der Ökostrom-Turm des Herstellers Vestas ist mit den auf 141 Metern montierten Flügeln insgesamt 200 Meter hoch. Um die Anlage zu errichten, wurden rund 4,7 Mio. Euro investiert. Im laufenden Betrieb spart sie jährlich 4300 Tonnen CO2 ein.
Das Windrad in Großbeeren ist mehr als nur ein Öko-Kraftwerk. Es ist die Möglichkeit für Bürger:innen, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen und Ausdruck unserer Verpflichtung für eine wirtschaftliche und ökologische Entwicklung der Region.
Die Berliner Stadtwerke haben ein weiteres Windrad fertiggestellt. Mit einer Leistung von 3,45 Megawatt kann die Anlage 3800 Haushalte mit regionalem Ökostrom versorgen.
Wenngleich jede Form der Energieerzeugung einen Eingriff in die Natur darstellt, sind Windräder weitaus umweltschonender als konventionelle Formen der Energieproduktion (z. B. Kohle- und Gaskraftwerke). In sogenannten Lebenszyklusanalysen, bei denen der von der Beschaffung der Materialien bis zur Stilllegung das gesamte Leben eines Windrads untersucht wird, zeigt sich, dass die Emissionen deutlich unter denen konventioneller Energien liegen.
Da für den Großteil der verwendeten Materialien bereits geeignete Entsorgungswege existieren, liegt die Recyclingquote von Windrädern derzeit zwischen 80 und 90 Prozent. Schwierigkeiten bereiten derzeit vor allem neuere Rotorblätter aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK). Sowohl hierfür, als auch für glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK), die sich in den meisten Rotorblättern befinden, gibt es jedoch bereits Recyclingkonzepte, deren Kapazitäten entsprechend ausgebaut werden müssen.
Mit der Frage welchen Einfluss tieffrequenter Schall und seismische Wellen von Windrädern auf die Gesundheit von Anwohnerinnen und Anwohnern haben, beschäftigten sich bereits einige Studien. Ein Zusammenhang zwischen den durch Windräder verursachten Geräuschen und körperlichen oder psychischen Beschwerden ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Der Psychologe Prof. Dr. Keith J. Petrie erklärt Krankheitssymptome und empfundenen Beschwerden einiger Menschen, die in der Nähe von Windenergieanlagen leben, mit dem sogenannten Nocebo-Effekt. Im Gegenteil zum Placebo-Effekt führt hierbei eine negative Erwartungshaltung gegenüber Windrädern – z. B. durch negative Berichterstattung oder Anekdoten von Betroffenen – dazu, dass wirkliche gesundheitliche Folgen entstehen, ohne dass diese direkt durch das Windrad verursacht wurden.
Eine Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner erfolgt im Rahmen der Bearbeitung des Genehmigungsantrags durch die Genehmigungsbehörde. In dem Genehmigungsverfahren werden meistens gut 50 Träger öffentlicher Belange einbezogen, so auch die jeweiligen Standortgemeinden. Diese prüfen, ob das Vorhaben genehmigungsfähig ist und legen ggf. Restriktionen fest, wie Schallreduzierung oder Abschaltzeiten z. B. auf Grund von zu hoher Schattenbelastung oder bei hoher Fledermausaktivität.
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