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Haus der Statistik am Alexanderplatz in Berlin
Das Haus der Statistik eingezeichnet auf einer Berlin-Karte
  • 2200 kW Wärmeleistung
  • 735 kW Kälteleistung
  • CO2-Einsparung von 722 Tonnen pro Jahr

Im Herzen Berlins entsteht bis 2029 eines der bisher größten Energieprojekte der Berliner Stadtwerke. Zusammen mit der Projektgemeinschaft Koop5, bestehend aus BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, der Wohnungs­baugesellschaft Berlin-Mitte mbH, der Senatsverwaltung für Stadt­entwicklung, Bauen und Wohnen, dem Bezirksamt Berlin-Mitte sowie der ZUsammenKUNFT Berlin eG, wird das Haus der Statistik zu einem modernen umwelt- und klimafreundlichen Stadt­quartier weiterentwickelt. Ziel ist es, die Anforderungen der Anwohner:innen und zukünftigen Nutzer:innen gleichermaßen zu erfüllen sowie Wohnen, Kultur, Verwaltung, Bildung und Soziales innovativ und ökologisch sinnvoll miteinander zu verknüpfen.

Nach über zehn Jahren Leerstand wurde unter intensiver Mitwirkung der Stadtgesellschaft ein Quartierskonzept entwickelt und ein städtebaulicher Entwurf für das Quartier Haus der Statistik verabschiedet. Durch die Sanierung des Bestandes mit ca. 46.000 m² Brutto­geschossfläche und dessen Ergänzung mit ca. 65.000 m² Neubau entstehen Räume für vielseitige Nutzung und ca. 300 bezahlbare Wohnungen. Weiterhin ist ein neues Rathaus für den Bezirk Mitte geplant (Fertigstellung voraussichtlich Ende 2032), in dem unter anderem das Finanzamt untergebracht werden soll. Im Zentrum des Areals entstehen drei Höfe für gemeinschaftliche Nutzung und Begegnung, gesäumt von je zwei 15- und zwölfgeschossigen Wohnhochhäusern zur Berolinastraße, einem 16-geschossigen Büroturm an der Otto-Braun-Straße für das Rathaus Mitte sowie zwei „Experimentier­häusern“ für wechselnde Nutzungen.

© BIM GmbH/Felix Oberhage; Rendering: de+ Architekten GmbH
© BIM GmbH/Felix Oberhage; Rendering: de+ Architekten GmbH
© BIM GmbH/Felix Oberhage; Rendering: de+ Architekten GmbH

Für diese Energieversorgung setzen die Berliner Stadtwerke ein umfassendes Konzept um, das eine CO2-arme und effiziente Bereitstellung von Strom, Wärme und Kälte ermöglicht, die langfristig sicher, nachhaltig und auch bezahlbar ist. Dabei wird auf die Nutzung von Abwasser­wärme als erneuerbare Energiequelle gesetzt, welche sich energetisch hervorragend mit dem sanierten Versorgungs­system des Bestandsgebäudes kombinieren lässt.

Die Abwasserwärmenutzungsanlage besteht aus mehreren Wärmeübertrager­elementen, die in zwei standortnahe Mischwasserkanäle eingelegt werden. Über diese kann dem Abwasser thermische Leistung entzogen (Heizfall) bzw. zugeführt (Kühlfall) werden. Diese thermische Energie wird leitungsgebunden über ein ungedämmtes, multifunktionales Anergie­netz (kaltes Nahwärmenetz) an die drei Wärmepumpen­zentralen im Haus der Statistik sowie an die Energiezentrale des Wohnungsneubaus geleitet. Durch die Installation des Anergie­netzes in ungedämmter Bauweise kann zusätzlich dem Erdreich Energie entzogen bzw. zugeführt werden.

In den Wärmepumpenzentralen wird mithilfe von Wärmepumpen die Temperatur auf ein geeignetes Temperaturniveau zum Heizen angehoben bzw. zur Kühlung abgesenkt. Parallel dazu wird die Abwärme von IT-Anlagen für die Gebäudeheizung genutzt. Durch den Einsatz von Wärme- und Kältespeichern kann diese Wärme­energie kurzzeitig gepuffert werden, um Lastspitzen der Gebäudeheizung bzw. -kühlung abzudecken. Ergänzt werden die Wärmepumpen­zentralen mit kleinen Power-to-Heat-Anlagen für die Spitzenlastabdeckung an besonders kalten Wintertagen.

Zusätzlich gibt es für die Wohnungs­neubauten ein Nahwärmenetz, welches aus einer Energiezentrale mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe (HT-WP) kombiniert mit konventionellen Wärme­erzeugern versorgt wird. Durch die HT-WP kann im Sommer die Abwärme der Gebäudekühlung zur Trink­warmwasser­erzeugung (für die Wohnungsneubauten) genutzt werden.

Dieses innovative System verfügt über eine Wärmeleistung von rund 2200 kW sowie eine Kälte­leistung von 735 kW. Der dafür benötigte Strom wird u. a. durch mehrere Photovoltaik­anlagen mit einer Leistung von rund 100 kWp generiert. Insgesamt können so etwa 722 Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber einer ausschließlich fossilen Erdgas­versorgung eingespart werden.

Rund 6 Mio. Euro werden insgesamt in das Projekt investiert, welches als Vorbild für andere Quartiere in ganz Deutschland fungiert. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die Förderung erfolgt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI).

Bautagebuch

Hinweise zum Fördervorhaben:

Name des FördervorhabensHaus der Statistik Berlin – Wärme- und Kälteversorgung auf Basis von Abwasserwärmenutzung und kalter Nahwärme
Laufzeit des Fördervorhabens01.01.2022–31.12.2024
Förderkennzeichen67KSM0094
Ziel und Inhalt des VorhabensUmsetzung eines nachhaltigen, CO2-armen Energiekonzeptes unter Einsatz eines innovativen Nahwärmenetzes (Anergienetz), welches die Kälte- und Wärmeversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien in Form von Abwasserwärme umfasst.
Beteiligte PartnerBerliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)
Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH
Bezirksamt Berlin-Mitte
ZUsammenKUNFT Berlin eG
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Name des Fördervorhabens
Haus der Statistik Berlin – Wärme- und Kälteversorgung auf Basis von Abwasserwärmenutzung und kalter Nahwärme
Laufzeit des Fördervorhabens
01.01.2022–31.12.2024
Förderkennzeichen
67KSM0094
Ziel und Inhalt des Vorhabens
Umsetzung eines nachhaltigen, CO2-armen Energiekonzeptes unter Einsatz eines innovativen Nahwärmenetzes (Anergienetz), welches die Kälte- und Wärmeversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien in Form von Abwasserwärme umfasst.
Beteiligte Partner
Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)
Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH
Bezirksamt Berlin-Mitte
ZUsammenKUNFT Berlin eG
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Emblem der Nationale Klimaschutzinitiative. Dieses Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für WIrtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

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